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Wie sorgt man für nachhaltige Mobilität mit all ihren positiven Effekten, wie besserer Verkehrsfluss und weniger Umweltbelastung? Durch Modellprojekte wie NAVIGAR kommt man der Lösung näher. Das Verkehrsmanagement der öffentlichen Hand wird intelligent vernetzt mit privatwirtschaftlichen Navigationsangeboten.

Projekt: Bessere Vernetzung von kommunalem Verkehrsmanagement und privaten Navigationslösungen

Das Modellprojekt NAVIGAR „Nachhaltige Verkehrssteuerung mit integrierter Navigation in der Region Stuttgart“ ist Bestandteil des nationalen IVS-Aktionsplans. Gefördert wird es aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg, des Verbands Region Stuttgart und der Landeshauptstadt Stuttgart. Im Kern geht es darum, das kommunale Verkehrsmanagement besser mit den Navigationslösungen privater Anbieter zu vernetzen. Bislang gibt es wenig Abstimmung, was unter anderem zu einer inkonsistenten Information der Verkehrsteilnehmer führt.

Ziel von NAVIGAR ist es, den notwendigen Datentransfer zu konzipieren und zu testen. Die Verkehrsleitstrategien der Städte sollen in die Navigationssysteme einfließen und für nachhaltige Mobilität sorgen. Außerdem wird die Schaffung eines regionalen Verkehrsmanagements unterstützt. Erhoffte Effekte: Besserer Verkehrsfluss, höhere Verkehrseffizienz, weniger Lärm und Schadstoffemissionen, mehr Verkehrssicherheit.

Die Verkehrsleitzentrale der Stadt Stuttgart übermittelt aktivierte Strategien des Verkehrsmanagements (Schaltung von Signalanlagen, Leitsysteme, stadtverträgliches Routing, etc.)
Der MDM sorgt als Bindeglied für den Datentransfer
Der Navigationsanbieter Garmin verarbeitet Verkehrsinformationen und setzt diese in Routings um
In Zukunft erhalten Verkehrsteilnehmer konsistente Verkehrs­informationen über alle Dienste hinweg und profitieren von präventiven Strategien (Vermeidung von Verkehrsproblemen)

Beitrag des MDM: Wichtiges Bindeglied zwischen den Akteuren

Im Rahmen des Modellprojekts übernahm der MDM eine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen dem Verkehrsrechner der Stadt Stuttgart und den Systemen des Navigationsanbieters Garmin. Der Datentransfer erfolgte im Datex-II-Format.

Umsetzung: Konsistente Information über alle Dienste hinweg

Im ersten Schritt wurden die Integrierte Verkehrsleitzentrale Stuttgart (IVLZ) und das Navigationssystem von Garmin miteinander verknüpft. Diese Verbindung von situativen städtischen Verkehrslenkungsmaßnahmen und dem Routing der Navigationsanbieter erlaubt eine bessere Information der Verkehrsteilnehmer dank konsistenter Verkehrsinformationen über alle Dienste hinweg. Zum Beispiel kann man dem Verkehrsteilnehmer bei Verkehrsstörungen oder Programmumschaltungen von Signalanlagen eine Alternativroute übermitteln, die sich an den Strategien des städtischen Verkehrsmanagements orientiert. Zugleich kann über präventive Strategien informiert werden. Im Idealfall lassen sich so Verkehrsprobleme vermeiden, ein stadtverträgliches Routing wird ermöglicht.

Im zweiten Schritt wurden mit rund 300 Testfahrern sechs Monate lang 16 verschiedene Routingstrategien der Stadt Stuttgart erprobt und ausgewertet. Die Wirkung von NAVIGAR konnte so praktisch dargestellt und evaluiert werden.

Nutzen: Entwicklung zur Marktreife und möglicher Einsatz in anderen Städten

Die Erprobung des Systems im Umfeld von Stuttgart verlief erfolgreich. Mit den gesammelten Erfahrungen wurde die Grundlage geschaffen, das System zur Marktreife zu entwickeln und es zukünftig auch anderen Städten zur Übermittlung von Verkehrsstrategien zur Verfügung zu stellen. Eine Weiterentwicklung mit konsequenter Nutzung des MDM als Datendrehscheibe ist für die nähere Zukunft geplant.

Bildnachweis: Tomasz Zajda/stock.adobe.com

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